Was ist das Besondere am Geschäftsmodell von simplesurance mit der Marke Schutzklick?
Robin von Hein: Das Besondere an unserem Geschäftsmodell ist die komplette Digitalisierung aller versicherungswirtschaftlichen Abläufe und die Einfachheit für unsere Kunden. Das reicht vom Bestellprozess bin hin zur Schadensabwicklung – alles aus einer Hand! Und genau das sagt auch unser Slogan: einfach online versichern. Es gibt keine langen Anträge, keinen Papierkram und vor allem kein Abomodell, was es für den Kunden extrem vereinfacht. Im B2B-Bereich haben wir eine erfolgreiche Cross-Selling-Lösung für den E-Commerce entwickelt und bringen damit einen Paradigmenwechsel in die Versicherungswirtschaft. Im Grunde machen wir das, was der stationäre Handel schon lange macht, jedoch vollautomatisiert: Ein stationärer Elektronik-Händler beispielsweise eröffnet sich beim Verkaufen einer Waschmaschine über das zusätzliche Angebot einer Garantieverlängerung eine weitere Monetarisierungsmöglichkeit. simplesurance bietet das gleiche, aber über eine 100%ig automatisierte Online-Software, die in weniger als 10 Minuten durch den Onlineshop-Betreiber installiert ist. So geben wir jedem E-Commerce-Shop die Möglichkeit, seine Kunden mit minimalem Aufwand mehrfach zu monetarisieren und zusätzliche Margen im selben Kaufvorgang zu erwirtschaften.
Das simplesurance-Produkt Schutzklick hat sich als „Deutschlands einfachste Produktversicherung“ positioniert. Was macht die Dienstleistung so einfach?
Robin von Hein: Bei der Handhabung unterscheiden wir zwischen den beiden Vertriebskanälen B2C und B2B. Im B2B ist Schutzklick ein One-Click-Angebot – das heißt, die Versicherung wird als Zusatzprodukt mit einem Klick in den Warenkorb gelegt. Dabei kauft der Endkunde die Produktversicherung, aber nicht wie gewöhnlich unter Angabe von zahllosen Daten. Vom Shop werden uns automatisiert die relevanten Daten übermittelt. Wir stellen dann das Versicherungszertifikat aus und schicken es dem Kunden auf elektronischem Wege zu. Dieser muss sich im Grunde einfach nur entscheiden.
Im B2C läuft es nahezu identisch: Der Endkunde gibt zwei Daten an, seine E-Mail-Adresse und die Produktseriennummer als Identifikation. Wir verzichten bewusst auf ein klassisches Antragsverfahren. In einem solchen sind nämlich bei einem herkömmlichen Versicherungsabschluss 24-36 Kundendaten notwendig. Ein Versicherer braucht diese Daten immer nur aus zwei Gründen: Erstens, um das Risiko abzuschätzen. Die Höhe des Risikos ist uns bei Schutzklick jedoch bereits bekannt: Wir wissen beispielsweise, dass es sich um ein Smartphone im Wert von bis 750 Euro handelt. Zweitens: Im Schadenfall will der Versicherer zusätzlich wissen, ob der Kunde versichert war oder nicht. Die Produktseriennummer ermöglicht uns aber bereits eine eindeutige Zuordnung des Schadenfalls, sodass wir sofort wissen, ob das Gerät versichert war. Zum Versand des Versicherungszertifikats reicht uns die E-Mail-Adresse ebenfalls aus, da wir den gesamten Prozess automatisiert und digitalisiert haben.
Den Namen des Versicherten kennt simplesurance so jedoch nicht, richtig?
Robin von Hein: Richtig. Der Name ist für uns jedoch auch nicht relevant, denn wir versichern ja das Produkt und nicht den Kunden. Und wir tun dem Kunden einen Gefallen, der im Datenschutzzeitalter für eine Reduktion der Datenabfrage dankbar ist.
Haben auch andere diese Geschäftsidee umgesetzt – wie sieht die Konkurrenzsituation für simplesurance aus?
Robin von Hein: Mit unseren vollautomatisierten Cross-Selling-Lösungen für den Produktvertrieb sind wir unseres Wissens nach die einzigen Anbieter. Im B2C-Segment gibt es natürlich noch andere Unternehmen, die Produktversicherungen online verkaufen. Allerdings machen es wenige dem Endkunden so einfach wie wir.
Aktuell hat simplesurance eine große Investition erhalten, und in diesem Zusammenhang spielt auch die Internationalisierung eine große Rolle. Wie sehen die aktuellen Schritte hin zur Internationalisierung von simplesurance aus?
Robin von Hein: Im Oktober letzten Jahres sind wir in den Niederlanden unter der Marke Klikzeker und in Österreich mit Schutzklick gestartet. Ganz frisch verkünden können wir jetzt außerdem, dass wir vor wenigen Tagen auch in Italien und Polen gestartet sind. Damit sind wir nun bereits in fünf Ländern aktiv, weitere sind bis Ende des Jahres in Planung.
Herr von Hein, in Ihrer Rolle als Gründer möchten wir gerne wissen: Welchen Tipp möchten Sie anderen Gründern ans Herz legen?
Robin von Hein: Es gibt keinen Master-Gründer, in meinen Augen zumindest nicht!
Bei Gründer-Treffen ist mein Tipp immer: Legt den Hauptfokus auf euer Team! Ich bin froh, ein überaus gutes Team und einen tollen Co-Founder an meiner Seite zu haben, der mich sehr gut ergänzt. Der Co-Gründer sollte da stark sein, wo ich meine Schwächen habe, damit es als Team gut funktioniert. Es ist total wichtig, früh auf HR zu achten. Das simplesurance-Team besteht nicht nur aus den Gründern, sondern aus derzeit 50 Mitarbeitern. Die muss man hegen und pflegen, um seine ambitionierten Ziele zu erreichen!
Tipp Nummer 2: Fokussiere dich auf die Idee und habe Durchhaltevermögen. Die wenigsten Gründer geben zu, neben Ups auch mal Downs zu haben. Wir haben viele Erfolge gefeiert, aber auch gravierende Talfahrten gehabt. Und da ist ein gutes Team Gold wert, das wenn es mal nicht so gut läuft den Fokus behält und an die Idee glaubt.
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